Essen-Holsterhausen. Das Lehrschwimmbecken in Holsterhausen war Jahre geschlossen, zum Unmut der Vereine. Jetzt tut sich etwas, Kurse finden aber noch nicht statt.
Das Lehrschwimmbecken in Holsterhausen soll bald wieder eröffnen. Das teilte die Stadt Essen auf Anfrage mit. „Die Bauarbeiten für das Schwimmbecken in der Gesamtschule sind abgeschlossen“, sagt Stadtsprecher Burkhard Leise. Nach aktuellem Stand soll die Gesamtschule Holsterhausen das Schwimmbecken, das sich auf ihrem Gelände befindet, zum Schulhalbjahreswechsel wieder nutzen können. Die Halbjahreszeugnisse gibt es in Nordrhein-Westfalen am Freitag, 20. Januar.
Derzeit erarbeitet der Fachbereich Schule der Stadt Essen laut Burkhard Leise noch organisatorische Regelungen zur Wasseraufbereitung und zur Einstellung von Personal für den Betrieb. „Die öffentliche Nutzung soll anschließend schnellstmöglich nach Abschluss des Einstellungsverfahrens erfolgen“, so der Stadtsprecher. Auf diese Nachricht warten viele Essener Vereine schon sehnlich.
Pandemiebedingte Verzögerungen bei Sanierung des Schwimmbeckens in Holsterhausen
2018 war das Becken geschlossen worden. Anbieter von Schwimm- und Wassergymnastikkursen hofften auf eine rasche Sanierung, wurden aber immer wieder enttäuscht. Stadtsprecher Patrick Betthaus hatte damals gegenüber dieser Redaktion erklärt, dass die Turnhalle der Schule, die ebenfalls rundumerneuert wurde, und das Becken als ein zusammenhängender Komplex gesehen werden müssten. Bei den Bauarbeiten an der Turnhalle wurde Asbest gefunden, was auch einer schnellen Wiederöffnung des Beckens entgegenwirkte. Auch pandemiebedingte Lieferschwierigkeiten gab es.
In der Schwimmhalle wurden die Decke schadstoffsaniert und die Beleuchtungsanlage, die Sicherheitsbeleuchtung sowie die Verkabelung erneuert. Die Decke und die Lüftungskanäle wurden abgerissen und neu gebaut, die Fliesenbeläge im Schwimmbad ausgebessert. Auch die Sanierung der Nebenräume stand auf der Agenda: Abriss und Erneuerung der Estriche, Erneuerung der Fliesenbeläge inklusive Abdichtung und Erneuerung der Wasserversorgung, der Entwässerung, der Abhangdecken, der Türen, der WC-Trennwände und der Sanitärgegenstände.
Startgemeinschaft Essen: „Kinder sollen schwimmen lernen, aber es gibt keine Flächen“
Die Startgemeinschaft (SG) Essen wartet schon lange darauf, dass Holsterhauser Lehrschwimmbecken wieder nutzen zu können – insbesondere für ihre Kinderschwimmkurse. „Alle Kinder sollen schwimmen lernen, aber es gibt keine Flächen dafür“, beschreibt der Vorsitzende Bernhard Gemlau das Problem. Das Schwimmbecken in Holsterhausen bilde einen ganz wesentlichen Bestandteil der Schwimmerausbildung. „Die Essener Schwimmvereine stehen seit fünf Jahren in den Startlöchern“, so Gemlau. Man sei bereit, das Kursangebot sofort wieder an den Start zu bringen. Von der Stadt habe er aber noch keine Information bekommen.
Ähnlich geht es Ulrich Gaißmayer, Vorsitzender der Essener Seniorengemeinschaft für Sport und Freizeit (esg). Auch er hat noch nichts von der Stadt gehört, wartet aber sehnsüchtig auf die Wiederöffnung des Beckens in Holsterhausen. „Wir möchten unsere Wassergymnastik-Kurse wieder aufleben lassen“, sagt er. Der Bedarf sei groß, denn während der Corona-Pandemie seien die Kurse, die in Seniorenresidenzen angeboten worden waren, aus Infektionsschutzgründen zusätzlich weggefallen.
„Ältere Menschen brauchen Freizeitgestaltung und Bewegung“, sagt Gaißmayer. Besonders bei Frauen sei Wassergymnastik stark nachgefragt: „Für uns wäre es eine riesige Erleichterung, wenn wir das Becken wieder nutzen könnten.“
Quelle: WAZ, | Lesedauer: 3 Minuten